Die Aufstockung von Häusern – das gilt es zu beachten

Sie sind schon lange stolzer Besitzer eines Hauses in guter Lage, haben tolle Nachbarn und fühlen sich rundum wohl in Ihrem Eigenheim, wünschen sich aber mehr Platz? Der Keller ist komplett genutzt und der Dachboden lässt sich nicht nach Ihren Bedürfnissen ausbauen? Dann haben Sie im Grunde nur zwei Alternativen: Sie verkaufen Ihr Haus und suchen sich ein neues, größeres – oder Sie denken über eine Aufstockung nach.

Die erste Variante würde allerdings eine Aufgabe Ihres sozialen Umfelds bedeuten und in heutigen Zeiten wahrscheinlich auch mehr kosten, als der Verkaufserlös des bisherigen Heims einbrächte. Da ist eine Aufstockung wesentlich geeigneter, sofern dem keine Bauvorschriften entgegenstehen. Wir zeigen Ihnen einige Schritte auf, wie Sie ein solches Projekt erfolgreich bewerkstelligen können.

Schritt 1: Definieren Sie Ihre Vorstellungen

Zu Beginn Ihrer Planung sollten Sie Ihren tatsächlichen Bedarf prüfen und sich überlegen, für welche Zwecke Sie mehr Platz benötigen. Entsprechende Fragestellungen könnten sein:

  • Brauchen Sie ein separates Arbeitszimmer, weil Sie neuerdings regelmäßig im Home Office arbeiten?
  • Wünschen sich Ihre Kinder größere Räume?
  • Nehmen Sie Großeltern zur Pflege auf?
  • Wie viele zusätzliche Quadratmeter sollen es sein?
  • Wie viel Geld können Sie für die Aufstockung investieren?
  • Wann ist die beste Zeit, um die Baumaßnahmen durchzuführen?

Entscheidend für diesen Fragenkatalog sind die individuellen Wünsche und Vorstellungen Ihrer Familie.

Schritt 2: Beauftragen Sie einen geeigneten Architekten

Ohne einen mit der Materie vertrauten Architekten können sie Ihr Projekt nicht umsetzen. Dieser muss zunächst feststellen, ob Ihr Haus eine Aufstockung aus technischen Gründen überhaupt möglich ist oder ob etwa ein Um- oder Anbau die bessere Lösung bietet. Auch eine Kalkulation bezüglich Kosten und Nutzen macht Sinn. Denn die Statik muss in der Lage sein, die Aufstockung auszuhalten. Eine Verstärkung des Fundaments und anderer Bauteile könnte sonst vielleicht Ihr Budget sprengen.

Neben der Tragfähigkeit von Fundament, Wand- und Deckenkonstruktion sollte der Architekt auch prüfen, ob Leitungen und Anschlüsse bestehender Installationen einfach ergänzt werden können oder ob eine komplette Neuverlegung erforderlich wird. Eventuell brauchen Sie auch eine neue Heizungsanlage, weil die Kapazität der alten für die hinzukommenden Räume nicht ausreicht.

Schritt 3: Legen Sie die Art der Aufstockung fest

Im dritten Schritt wird die Art der Aufstockung definiert. In vielen Fällen ist wegen der Gebäudestatik nur eine Erweiterung in Leichtbauweise möglich, zum Beispiel in Ständerbauweise oder mit vorgefertigten Holzelementen. Beide haben deutlich weniger Gewicht als Mauerwerk oder Beton. Wenn Sie einen Bungalow mit Flachdach besitzen, genügt vielleicht eine Aufstockung mit einem Schrägdach, um Ihren Platzbedarf zu decken. Ihr Architekt kann Sie über eine geeignete Lösung am besten beraten.

Schritt 4: Kümmern Sie sich um die Baugenehmigung

Für eine Aufstockung Ihres Hauses müssen Sie eine Baugenehmigung beantragen. Dafür macht sich der Architekt zunächst an die Entwurfs-, dann an die Genehmigungsplanung für Ihr zuständiges Bauamt. Parallel erstellt er eine Kostenberechnung mit konkreten Zahlen an. Damit wissen Sie ziemlich genau, welche tatsächlichen Kosten auf Sie zukommen. Wenn die Baugenehmigung erteilt ist, können Sie schließlich eine Baufirma und Handwerker beauftragen, damit Ihr Traum von einem größeren Eigenheim bald Realität wird.

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